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Nächster Symposion Abend, am Dienstag, 15.10.2024, um 18:00 h, "Bayrisches Wirtshaus" ~ Anmeldung bei Klaus K & K ist dringend erforderlich.
Thema: Thema folgt nach Anmeldung
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Macherinnen und Macher, die Themen bearbeiten, präsentieren und Ausflüge organisieren.
Meldet Euch bitte, zeigt Initiative, damit unser Beisammensein immer gut aufgepeppt ist.
Alles was nicht Natur ist, ist Kultur oder Kunst.
Mit schönen Grüßen
Klaus S., Kunst & Kultur
Hier nun, wie verspochen der Inhalt meiner Ideen mit der Bitte um weitere Reaktionen, auch Vorschläge.
Was die Dienstage, also nochmal jeden 3. Dienstag im Monat um 18:00 h im Bayrischen Wirtshaus, angeht und was die Ausflüge, Exkursionen dazu oder gesondert für die ca. nächsten 8-9 Monate angeht.
Essen ~ Speisen, Lebensmittel, Getränke, Wein, Bier, Wasser
Kleidung ~ Stile, Stoff, Material, Leder, Mode
Politik ohne Parteien ~ Bedeutung Entwicklung
Staat und Gesellschaft ~ Von Steinzeit bis heute
Migration ohne Flüchtlinge ~ also ohne Thema Asyl
Mobilität ~ gestern, heute, morgen
Leben und Wohnen
Nähere Erklärung dazu:
Begleitendes zu bzw. aus den Ausflügen – Vorschläge? Begriffe Beispiele ~ Geschichte, Gegenwart, Zukunftsvorstellung
Hier sind 13 Ausflugs-Vorschläge für die nächsten 9 Monate, auch je nach Witterung.
01 Zwischen Flöz und Fluss-LWL Zeche Nachtigall Witten Besucherbergwerk Kohle, Sandstein, Ton aus dem Bergwerk, Entstehungsgeschichte und Nutzen, Dampfmaschine von 1887 von Prosper Haniel Bottrop Sandsteinbruch und Ziegelei mit Ringofenanlage Schieferton zu Ziegeln, max 10 Personen 9 pro Person inkl. Führung ggf. Muttenthalbahn und Zeche Nachtigall
02 LVR Textilfabrik Cromford Ratingen - zu dem Thema Kleidung Mode passend
03 Museumsinsel Hombroich Neuss - Drei Generationen eine Landschaft
04 Alte Kunst?! Von Aldi bis Rubens mit Creamcheese Raum Kunstpalast Düsseldorf
05 Kaiser Wilhelm Museum Krefeld mit Bauhhause Villen
06 von der Heydt Wuppertal - wechselnde Ausstellungen
07 Skulpturenpark Wupperal Tony Cragg – aktuell Eduardo Paolozzi und Berta Fischer
08 LVR Freilichtmuseum Kommern Bergisches Land Rheinland Eifel
09 LVR Abtei Brauweiler 100 Jahre Geschichte - NS Gedenkstätte - ggf. mit Konzert bzw. Veranstaltungen
10 LWL Freilichtmuseum Hagen Handwerk und Technik
11 Düsseldorf Nordpark mit japanischem Garten ggf. Aquazoo Löbbecke-Museum Düsseldorf
12 Düsseldorf Hofgarten Malkastenpark ggf. Essen in Little Tokio Ramen zB
13 Gerhard Richter Kunstpalast Düsseldorf - braucht Einführung bei Symposion + evtl. Kölner Dom
Bitte um Eure Mail, was ihr mitmachen möchtet. So ab 8-10 Personen aufwärts könnten wir das dann entsprechend der Jahreszeiten organisieren. Nächster Schritt wäre Termin festzumachen und verbindliche Anmeldung.
Der gestrige Vortrag von Wolfgang mit der besonders kompetenten Unterstützung von Sabine für die
Kunstwerke des 19/20. Jahrhunderts im Musee d'Orsay war spannend, abwechslungsrecht mit einem
großen Bogen vom Museum als ehemaligem Bahnhof über die Seine zum heutigen Sportboothafen.
Der Bastille vom 14.7.1789, der heute ein Platz mit dem Genie de la Liberte vom Juli 1830 ist, weiter ins Marais zum ganz besonderen Canal de Saint Martin mit seinem Tunnel, der erste Kilometer unter dem Blvd. Richard Lenoir, und seinem Anschluss an Bassin Vilette und den Canal d'Oucque zum Fluß, der sowohl für Transporte als auch zur Wasserversorgung von Paris diente.
Zahlreiche Bilder, kurze gute Erklärungen, mit Power Point hervorragend gestaltet mit dem
dramaturgischen Höhepunkt des Liedes von Hannes Wader Blvd. Richard Lenoir No 11, nicht ohne
die anschauliche Erklärung, dass wohl auch die Geschichte des Ortes stimmig ist.
Liebe Sabine, lieber Wolfgang, Vielen Dank dafür. Es soll und kann kein Maßstab für weitere Vorträge sein, aber es darf natürlich (wenn jemand möchte gern).
Also - nochmals - Ein kleinerer Beitrag zu einem unserer nächsten Themen, und sei es auch nur
als Einstieg von 15 - 30 Minuten zu einem ruhigen Symposion, also Dialog in lockerer Atmosphäre.
Das wäre schön, wenn sich immer wieder jemand da ran setzt.
Hier zunächst was wir beim letzten Symposion besprochen haben:
Frauen - Diskrimierung - Frauenrechte - Gleichberechtigung anhand zweier sehr unterschiedlicher Bücher,
einmal, vorgestellt von Gisela L.: Die Erfindung der Hausfrau. Geschichte einer Entwertung.
Kinder, Küche und Karriere - Über Arbeitsteilung, Rollenbilder und gekippte Machtverhältnisse.
Vorgestellt von Klaus S.: Bitch – Ein revolutionärer Blick auf Sex, Evolution und die Macht des Weiblichen im Tierreich.
Den Vortrag von Klaus mit der Überschrift "Bitch" findet Ihr hier.
Den Vortrag von Gisela mit der Überschrift "Frauenrechte" findet Ihr hier.
Es war ein gut besuchter entspannter und ruhiger Abend.
Am 02.08.2024 nahm eine Gruppe von uns Kunst & Kultur Banausen eine Einladung unserer Schwestern und Brüder von ZWAR Wiescheid-Solingen zu einer Sonderführung "Die Schlümpfe in Langenfeld" in der Wasserburg Haus Graven an. Dirk Tillenburg vom Förderverein übergab nach kurzer Begüßung die Führung an den "Ober-Ehrenschlumpf" Andreas Scharf, der einen Teil seiner mehr als 9000 Schlumpf-Exponate in einer von Tillenburg wohl auch sehr gut kuratierten spannenden Ausstellung, mit einer Vielzahl von Schlumpf Geschichten und Schlumpfweis-heiten, also Schlumpfheiten, spickte.
Es gab nichts an Gegenständen und Alltagsgeschichten, die nicht von, mit und durch Schlümpfe dargestellt wurden. Es ist nicht verwunderlich, dass die Schlümpfe seit mehr als 65 Jahren immer noch faszinieren. Ebenso ist es wenig verwunderlich, dass Comic in Belgien als Kunst anerkannt wird. Vielleicht ist der Comic Ausstellung im Schloß Oberhausen auch das Glück eines Tages hold.
Jedenfalls hatten wir zwischen Kaffee und Kuchen vorher und einigen Kaltgetränken hinterher eine unverhofft erfüllende Zeit dort.
Bericht und Bilder: Klaus K & K
Am 31.07.2024 besuchten wir die Reste und Rekonstruktionen der Colonia Ulpia Trajana, also der Trajastadt in Xanten. Der beigefügte Bericht gibt Einblick darin.
Zum Bericht vom Römerpark geht es hier
Bericht von Klaus K & K, Bilder von Klaus Admin
Am 24.07.2024 waren wir mit dem Bergischen Geschichtsverein in Kleve, im Museum und Kunsthaus und einem Blick in den Park. Neben Matare, Beuys und Bauhaus gab es eine Sonderausstellung einer gewissen Magali Reus, die Fotos und industrielle Alltagsgegenstände zu Kunstwerken formte.
Nach dem Mittagessen in Windeseile ging es zu Schloß Moyland, wo Park, Kräutergärten, Rhododendron, aber vor allem auch das rd. 700 Jahre alte Schloß und hervorragende Werke von Jupp Beuys zu sehen sind. Die Führung dort war ein Genuss. Da einige wenige Zwarler*innen mit dabei waren, fand dieser Bericht auch der Homepage Aufnahme. Bilder zum Vergrößern bitte anklicken
Bericht und Bilder von Klaus K & K
Am 20.07.2024 war dann ein unerschütterlicher kleiner Kreis in der Sonderausstellung "1863 Paris 1874 REvolution in der Kunst" im Wallraf Richartz Museum Köln. Der politisch gesellschaftliche Hintergrund dieser Zeit ist ebenso zu beachten wie die Entwicklung neuer Farben, die das Malen in der Natur erst ermöglichte.
Hier findet Ihr den Bericht zur Sonderausstellung
Bilder: ZWARler*in Debbie und Klaus Admin Bilder vergrößern, bitte anklicken
Acht ZWARlerinnen und ein ZWARler trafen sich am 04.07.2024 aus den Gruppen Kunst & Kultur, Qi Gong und Fotografieren um das Bandwebermuseum in Wuppertal zu besuchen. Da alle Fahrkarten bereits vorhanden waren, Danke an die Organisatorin Sigi, konnte der Zug pünklich um 13:20 h abfahren.
Unterwegs wurde der Zug, laut Durchsage des Zugführers, wegen querender Züge, mehrmals angehalten.
Aber schließlich, mit 15 Minuten Verspätung, kam der Zug im Wuppertaler Hbf an.
Zwei der Teilnehmer entschieden sich mit dem Bus weiterzufahren, die anderen 7 Teilnehmer legten die 2,5 km zum Museum, bei trockenem Wetter und Sonne, zu Fuß zurück.
Das Museum
Wuppertal ist eine von der Textilindustrie geprägte Stadt. Das Bandwebermuseum, 1989 gegründet, stellt zwei tradionsreiche Hauptzweige der hiesigen Textilindustrie vor: die Bandweberei und die Flechterei, auch Riemendreherei genannt.
Sie erleben beide Bereiche an einem passenden Ort. In dem 1910 erbauten Fabrikgebäude in der Wuppertaler Nordstadt war die Gummibandweberei Villbrandt & Zender untergebracht, in der 1934 die Marke Gold-Zack entstand.
Bandwebermuseum
Wiesenstraße 118, 2. Etage, 42105 Wuppertal, Aufzug und Parkplätze vorhanden.
Öffnungszeiten: Donnerstag, 11:00 h - 17:00 h
Führungen kostenlos für Einzelbesucher und kleine Gruppen.
Um eine Spende wird gebeten.
Klein aber fein war unser erster Eindruck. Die hervorragende Führung durch das Museum mit vielen Informationen dauerte ca. 2 Stunden, incl. eigenem Klappstuhl. An Hand der Fotos erhält man einen Eindruck von der Arbeit, die in einem Band steckt. (Zierbänder, Hüte, Medizintechnik, Gummiband, Autogurte, Schutzwesten, usw.)
Mit dem Besuch des 1A türkischen Hinterhof Lokals "ALATURKA" , mit einem 1. Klasse Abendessens und der Rückfahrt mit der DB endete der Tag um 20:50 h in Ohligs am Hbf.
Hier findet Ihr den Bericht und die Bilder vom Besuch des Arp-Museums in Rolandseck von Klaus Schaberg
Bilder von Elke Schulze zum Vergrößern der Bilder, bitte anklicken
Unternehmen in Solingen~früher und heute
Eine Auswahl ohne jeglichen Anspruch auf Vollständig-keit, sondern eher beispielhaft findet ihr zusammen-gefasst hier, (28 Seiten) so wie wir sie behandelt haben.
Bericht und Bilder von Klaus Schaberg
Am 20.4.2024 waren wir auf Vorschlag von Hans, mit dessen Bruder Peter, zu einer Führung im Industriemuseum Sensenhammer in Leverkusen Schlebusch. Ein Industriedenkmal besonderer Art, eine ebenso einzigartige Anlage einer glorreichen industriellen Produktion wie Henrich, jedoch noch eindrucksvoller und zudem traumhaft gelegen. Warum in die Ferne, wenn so was hier so nah ist.
Diese Fabrik hat bis in die 80er Jahre für den Weltmarkt Sensen und Sicheln produziert, sie war unter dem Firmennahmen Kulmann ein Begriff in der Welt. Die Mitarbeiter dort waren Spezialisten. Bis zum Dampfmaschinenzeitalter hat der Hammer seinen Antrieb über die Wasserkraft der Dhünn erhalten.
Aus kleinen Kotten wurde im Laufe der Zeit eine mehrgeschossige Fabrikanlage und zusammen mit Arbeiterwohnungen und Fabrikanten Villa ein für die Region wichtiger Industriekomplex. So wichtig, dass ein gegenseitiges Abwerbeverbot mit der Bayer AG in Wiesdorf bestand. Denn insbesondere an den einzelnen Stationen bei der Sensen- und Sichelherstellung waren Menschen ohne Ausbildung beschäftigt, die ihre Handarbeit durch Anlernen und ständiger Erfahrung zur Meisterschaft brachten.
Herr Schmid machte seinem Namen alle Ehre, in dem er uns die einzelnen Schritte, die notwendig sind, um aus einem Vierkant eine Sichel zu schmieden, in der er diese in der Praxis vorführte. Es fehlte nur noch die im Museum sehr anschaulich dargestellte Maria aus dem Mezzogiorno, die den Sicheln und Sensen jahrzehntelang den letzten Schliff gab und ab und zu nach gegenüber, in ihre Arbeiterwohnung, gehen konnte um als Alleinerziehende nach ihren Kindern zu sehen.
Bei Kaffee, Kuchen und Salat endete dieser gelungene Nachmittag.
Eine große Gruppe ZWARlerinnen und ZWARler aus allen Stadtteilen Solingens, sowie aus Wiescheid, trafen sich am 09.04.2024 am Tor 1 des Stahlwerks ThyssenKruppSteel in Duisburg Bruckhausen. Alle hatten sich in Fahrgemeinschaften organisiert und sämtliche Sicherheitshinweise von TKS zur Werksführung beachtet.
Die ehemalige August Thyssen Hütte von 1889 ist heute das Stammwerk von ThyssenKruppSteel. Es ist mit 10 qkm und ca. 13.000 Mitarbeitern sowie bis zu 12 Millionen Jahrestonnen der größte Stahlerzeuger Europas und eines der größten integrierten Hütten- und Stahlwerke weltweit.
Im Besucherzentrum gab es einen Rundumblick über Dimensionen und Zusammenhänge vom Eisenerz bis zu der zigtausend fachen Verwendung der mehr als 3500 Sorten Stahl. Im Inneren des Schauraums wurden die Schritte der Verhüttung von Eisenerz und Kohle zu Stahl und zu Brammen (Stahlblöcke von bis ca. 1,6 Meter Breite und anfänglich 10 Meter Länge), warmgewalzt bis zu 60 Meter Länge Warmbreitband und dann bis zu hunderten Metern in Coils (also Rollen) von 1,2 – 12,5 mm Dicke gezeigt.
Statt Koks, Sintererz, Möller (d.h. Gemisch aus Erz, Koks und z.B. Kalk) und Stückerz wird ab 2027 in einer Direktreduktion Erzpellets und Stückerz mit Gas, später Wasserstoff, verhüttet. Auf Kohle wird damit vollständig verzichtet, so dass der CO² Anteil sich im Endstadium bei Wasserstoffeinsatz um 95 % reduziert. Dabei entsteht Eisenschwamm, ein teigiges schwammartiges Produkt statt flüssigem Roheisen. Eisenschwamm ist kein neues Produkt, sondern war bereits vor über 3500 Jahren bei den Hethitern bekannt. Mit einem Einschmelzer wird aus dem Eisenschwamm dann flüssiges Roheisen zur Weiterverarbeitung.
Nachdem wir in 2 Gruppen aufgeteilt, Helm und Schutzweste sowie Ohrstecker mit Audiogerät in Empfang genommen hatten, bestiegen wir die beiden bereit gestellten Busse. Auf 70 km Straße wurden wir hin und her gefahren.
Zunächst versammelten wir uns zu einem Gruppenfoto im nachgebauten Boden eines Hochofens, nicht weit vom im Betrieb befindlichen Hochofen 8, dem größten des Werks.
Der 2007 in Betrieb gegangene Hochofen ist 70 Meter hoch und erzeugt täglich bis zu 5.600 Tonnen Roheisen. Der Ersatz, die Direktreduktionsanlage in Walsum wird 140 Meter hoch sein und wird ebenfalls von oben befüllt.
Wir sahen riesige Rohrleitungen für Abgase, die für alle mögliche weiteren chemischen und sonstigen Produkte verwendet werden, Schlacke, die so um die 1500 Grad warm in eine Grube zum Abkühlen geschüttet und weiter zu Zement, im Straßenbau und anderem verarbeitet wird.
Wir erfuhren, dass man zwar riesige Mengen Wasser braucht, dieses aber zu 95 % wieder aufbereitet wird. Auch gibt es 2 Kraftwerke, wobei aktuell rd. 25 % des Stroms verkauft werden und Tausende von Wohnungen mit Abwärme beheizt werden. Das flüssige Roheisen selbst geht vom Hochofen mit Torpedo-Wagen zum Stahlwerk.
Bevor wir uns das als eines der Highlights ansahen, fuhren wir zum Hafen. In einem Hafenbecken wurde der Vorrat für eine Woche Kohle aus Australien gebunkert, der in der Kokerei verkokt wird. Da konnten wir erleben, wie der Koks durch Abkühlung gebrauchsfertig wurde, es entstand eine riesige Dampfwolke. Die Führerin meinte dazu, im Winter gäbe es dann manchmal Schnee. Im anderen Hafenbecken wurden täglich die benötigten 60.000 Tonnen Eisenerz angelandet und in 5 jeweils 300 Meter langen Bergen mit Eisenerz der verschiedenen Sorten, vor allem aus Brasilien, gebunkert und dann nebenan gesintert.
Die Stranggießanlage für Bleche und Brammen bzw. die Gießwalzanlage, wo aus dem flüssigen Stahl Brammen ausgewalzt wurden, haben wir nicht sehen können. Im Warmbandwerk fanden wir dann die bereits fertigen in Hubbalkenöfen nochmals nachgewärmten Brammen vor, die über mehrere Walzwerke zu Warmband in Coils gewalzt werden. Zunächst mussten die Brammen durch jede Menge Wasser vom Zunder befreit werden. Das sind kältere Abplatzungen, die nicht eingewalzt werden dürfen. Es war ein eindrucksvolles Schauspiel, wie die rotglühenden Brammen lärmend durch die Walzen geführt, immer länger wurden.
Unsere Führerin hatte sich das spektakulärste Werk, das Oxygen Stahlwerk zum Schluss aufbewahrt. Da fuhren 350 Tonnen schwere Eimerchen mit Schlacke am Kran, so um die 10-15 Meter, an uns vorbei. In 30-40 Meter Entfernung standen die beiden Konverter für jeweils rd. 375 Tonnen. Bei leichten Temperaturen von nur noch ca. 1200 Grad wurde unter knallendem Geräuschen 25-30 % Schrott reingeschüttet, gefolgt von flüssigem Roheisen und mit einer Prise Zusatzstoffe gefüllt. All das erfolgte mit Kränen, die manuell gefahren wurden, wobei Sensoren verhinderten, dass dabei über die Ziele hinausgeschossen wurde. Nach der Befüllung wurde der Konverter dann hin und her gedreht um sich das umrühren zu sparen und danach die Suppe dann in ca. 20 Minuten mit hochreinem Sauerstoff mittels Rohren aufzublasen.
In der Reaktion entstehen Temperaturen von bis zu 3000 Grad C, die nahezu alle unerwünschten Elemente wie Schwefel, Phosphor, Silizium usw. verbrennen und Kohlenstoff reduziert. Zum Schluss wird der auf immer noch rd. 1600 Grad abgekühlte flüssige Rohstahl dann weiter mit anderen Metallen wie z.B. Chrom, Mangan, Vanadium usw. legiert, um eine der rd. 2000 Stahlsorten zu erhalten, die dort produziert werden.
Nach gut 2 ½ Stunden waren wir, etwas ermattet, aber voll der Eindrücke, mit all unserem Sicherheitsequipment, das sich um Schutzbrille, Ohrstöpsel und Handschuhe erweitert hatte, wieder im Besucherzentrum.
Ein ganz besonderer Besuch im größten europäischen Hütten- und Stahlwerk, die gigantischen Ausmaße, die Ingenieurleistungen, die Technik, die Suche nach den mindestens um die 3000 Mitarbeitern pro Schicht, der Verkehr, das Gewusel überall, die fast menschenleeren Produktionshallen, all das wird sicher noch lange in unserer Erinnerung bleiben.
Vereinzelte Unentwegte schafften es dann noch, den Tag im Bayrischen Wirtshaus in Ohligs abzuschließen.
Text: Klaus Schaberg – Fotos unbekannt – weil – man durfte leider nicht fotografieren.
Nachtrag zur Pressemitteilung am Tag danach:
Wie die Führerin bereits mitteilte, werden seit 2-3 Jahren aktuell um 9-9,5 Mio Tonnen Stahl erzeugt, statt der möglichen 12-13 Mio Tonnen. Daher ist die gestrige Ankündgiung der Reduzierung um ca. 20-25 % nichts richtig neues, sondern seit Jahrzehnten eher die
Normalität. Es entspricht der konjunkturellen Wellenbewegung, die für Europa, USA, Japan usw. tendenziell abwärts geht, insbesondere was industrielle Produktion und Stahlerzeugung angeht.
Bilder von den ZWARlern: Klaus K&K, Wolfgang und Klaus Admin zum Vergrößern, Bilder bitte anklicken
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